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Was für ein erholsamer Schlaf: 40000 mal hin und hergedreht, hab ich mich am Morgen wie eine Bleiente gefühlt. Ab acht
hab ich die Decke beobachtet und gelauscht ob außer mir schon jemand Anderes wach ist. Natürlich war ich der erste. Um neun hab ich mich dann aufgerafft und bin mit Karacho in den
Pool gehüpft. Das Wasser war ungefähr 2 cm kalt aber dadurch sehr erfrischend. So konnte mein am Vorabend in Bier ertränktes Gehirn wieder reanimiert werden. Hätte auch funktioniert, wenn
ich nicht beim ersten Tauchgang mit voller Geschwindigkeit mit meiner Nase gegen die Poolmauer gedonnert wäre. Der Zinken war die ganze folgende Woche noch beleidigt. Als ich dann beim
Frühstück ein Aspirin schluckte, schauten die Mädels anklagend auf das halb leere Bierfass, dabei war doch dir Poolmauer schuld. Aber da kann man reden was man will, dass wird einem nicht
geglaubt. Beim Frühstück wusste ich dann, warum ich am Vortag Kistenweise Zeugs nach oben geschleppt habe: es war buchstäblich alles da, was man sich zum Frühstück nur vorstellen kann.
Massen an Wurst, Butter, Marmeladen (ich wusste gar nicht dass es soviel verschiedenes Obst zum einmachen gibt), Honig, Nutella, Eier, sechs verschiedene Kornflakessorten, Milch, verschiedene
Teesorten, Aufbacksemmel in allen Größen und Farben und, und, und… Manche äußerten schon Bedenken wegen der Tischstatik. Alles war da. Fast alles! Wir hatten keinen Kaffee. Nun gut,
Kaffee hatten wir schon, aber für unsere Hardcore – Kaffeetrinker Reini und Mirjam zählt nun mal ein löslicher, entkoffeinierter Neskaffee nicht. Und dabei hatte der Reini seine Senseo
schon im Auto. Da kam zum ersten mal ein wenig… wie soll ich sagen… Unruhe am Frühstückstisch auf. Die Einkäufer wurden mit bösen Blicken abgestraft, diese jedoch setzten zur verbalen
Gegenattacke. Um es kurz zu machen: das erste gemeinsame Frühstück war wahnsinnig gemütlich.
Nachdem sich die Situation langsam wieder eingependelt hatte, geriet ich dann in das Schussfeld, weil wir immer noch
kein warmes Wasser hatten. Als wenn ich nicht der erste gewesen wäre der diesen Umstand beim duschen bemerkt hätte. Nun, der französischen Sprache absolut unkundig begab ich mich in den
Heizungsraum und schaute mir das ganze Rohrleitungswirrwarr mal genauer an. Leider gab es dort so wenig zu sehen, dass ich mich innerlich schon mit einer Woche kalt duschen abgefunden hatte,
wäre mir nicht der Sicherungskasten aufgefallen. Manche Sicherungsautomaten waren drinnen, manche draußen. Alles schön beschriftet, nämlich gar nicht und wenn doch, dann in französisch.
Getreu dem Motto: no risk, no fun, hab ich die Sicherungen eingelegt, und siehe da: es passierte nichts! Wenigstens ist nichts in die Luft geflogen. Dann ging ich rauf und verkündete allen:
„Geschafft, heute Abend haben wir warmes Wasser.“ Was bin ich froh dass das dann auch so war…
Ab elf haben wir uns dann alle auf die Terrasse an den Pool gehockt. Die Sonne verwöhnte uns mit kräftigen Strahlen
und ein auflebender Wind kühlte uns wieder ab. Es war optimal, wie es die Bilder auch aussagen. Es war ein richtiger Faullenzertag. Die Sonne küsste unsere Körper und ging
glücklicherweise woanders hin zum kotzen. Gegen Mittag hat unser Chefgriller Otti den Grill angeschmissen, um noch ein paar Schweinehälften zum Mittagsmahl bereit zu haben. Das Frühstück
war ja auch schon ne Stunde her! Als die Sonne den Pool am Nachmittag etwas angeheizt und die Eisbären sich verpisst hatten, wagte ich es aufs neue ins Wasser. Da mir mittlerweile die
Abmessungen des Gewässers bekannt waren, konnte ich es riskieren zu springen. Das war ne spaßige Sache und wir sind ja dann auch zu ein paar wirklich spektakulären Bildern gekommen. Gegen
18 Uhr haben wir dann zur Abwechslung mal ein paar Schweinehälften gegrillt und dazu leckeren Salat verputzt. Später kam es dann zu einem Schafkopf Duell zwischen Reini, Otti, Jörg und
Roman, die es sich auf dem Balkon gemütlich gemacht hatten. Während die Mirjam ein Buch verschlang, habe ich mit Birgit, Michael, Steffi und Alex eine lustige Runde Jenga gespielt. Danach
ließen wir unseren zweiten Tag gemütlich mit belanglosen smaltalk ausklingen. Ich bin als letzter um dreiviertel Zwei ins Bett gewankt.
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